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AutorenbildCamperFan

#12 Italien mal anders


Ein von uns lange gehegtes Wunschreiseziel ist die Mongolei. Diesen Sommer durften wir entdeckten, dass die «Mongolei» gleich um die Ecke liegt, und es darum für uns möglich war, auch mit unserem nicht ganz so geländetauglichen Moby Dick und trotz Ukraine Krieg, diese faszinierende Landschaft zu bereisen. Doch stopp – die Mongolei gleich um die Ecke? Nein, nicht die echte Mongolei, doch der Abruzzische Apennin, kurz die Abruzzen eine italienische Region östlich von Rom und mit 2912 m Höhe der höchste Teil des Apennin. Der Apennin zieht sich auf Rund 1500 km durch ganz Italien. Das beckenförmige Hochplateau rund um den Campo Imperatore resp. rund um das Corno Grand (2912 müM) mutet ein wenig an, wie eine Landschaft in der Mongolei.

Doch alles der Reihe nach. Die ersten Tage in Italien verbrachten wir in der Nähe von Perugia, bevor wir dann nach Castelluccio aufbrachen. Rechtzeitig zur «festa dei fiori» erreichten wir die Hochebene von Castelluccio, in den Sibyllinischen Bergen, die ebenfalls ein Teil des Apennins bilden. Zwischen Mai und Juni ist die Hochebene des Pian Grandes von Castelluccio mit Blüten von Mohnblumen, Kornblumen, Margeriten und Linsen (Spezialität in Castelluccio) übersät und zieht vor allem an den Wochenenden 100 von Besuchern und Fotografen an. Unter der Woche geht es dann wieder etwas beschaulicher zu und her, und wenn man es schafft, bei Zeiten aus den Federn zu kriechen, kann man diese faszinierende Landschaft mit ihrer Farbenpracht auf der einen Seite und ihrer Reduziertheit auf der anderen Seite, ganz für sich geniessen.

Das Dörfchen Castelluccio wurde 2016 leider bei einem Erdbeben komplett zerstört und wird wohl, wegen der komplizierten Besitzverhältnisse der verschachtelten Häuser nicht wieder aufgebaut. :-(

Von Casteluccio ging es dann weiter an den Lago di Campotosto. Diesen Tipp hatten wir von anderen Wohnmobilisten erhalten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle. Der Stausee liegt auf rund 1500 müM, und es schien uns ideal, die nächsten Hitzetage dort zu verbringen, bevor wir dann ausgeruht und gestärkt das Corno Grande, den höchsten Berg des Apennins besteigen wollten.


Wir starteten unsere Tour auf das Corno Grande um halb fünf Uhr Morgens auf dem Campo Imperatore. Über den Westgrat wollten wir den Gipfel erreichen und dann über die Normalroute wieder absteigen. Bei Tagesanbruch auf eine Bergtour aufzubrechen, die ersten Schritte auf den noch jungfräulichen Weg zu setzen, da und dort noch einen Blick auf ein Tier zu erhaschen, bevor sich dieses während des Tages vor neugierigen Blicken verbirgt, dieser Zeit wohnt ein Zauber inne, der unbeschreiblich ist. Den Gipfel als Erste zu erreichen, die Rundumsicht auf dem Dach des Apennins zu geniessen und sich gleichzeitig ganz gross und auch ganz klein zu fühlen – einfach unbezahlbar.


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