top of page

# 23 Engadin: Wir testen unser Arctic-Paket am Gletscher

Autorenbild: CamperFanCamperFan


Klingt doof. Aber eigentlich hätten wir uns für diese Tour Regen gewünscht. Wer unsere Blogs oder Videos verfolgt, weiss, dass unser neues Wohnmobil auf der Jungfernfahrt nach Sardinien «geleckt» hat. Nach gut einem Monat Reparaturzeit konnten wir unseren MUK wieder beim Händler abholen und zur Probefahrt ins Engadin starten.



Statt Regen gibt es Frost. Und so testen wir statt der Dichtigkeit am Fusse des Morteratschgletschers unser Arctic-Paket. Nach unserer ersten Nacht auf einem Freistehplatz in der Nähe von Tiefencastel geht es am nächsten Tag über den Julierpass, dort erkunden wir die malerische Seenlandschaft im Oberengadin. Die vielen Seen strahlen im letzten «Licht» des Indian Summers mit ihren kitschblauen Tönen um die Wette. Nach einer kurzen Plankenwanderung geht es weiter zum Camping Morteratsch, der um diese Jahreszeit noch als einziger beziehungsweise ganzjährig geöffnet hat. Wir können uns einen Platz aussuchen und stehen zwischen Lärchen und Föhren abseits an einem Fluss. Das fühlt sich schon fast an wie Freistehen.



Am Abend spiegeln sich die vergletscherten Gipfel der Dreitausende im Mondlicht. Es ist bitter kalt. Am Morgen zeigt das Thermometer – 10 C an. Unsere Webasto-Dieselheizung funktioniert einwandfrei. Sie ist während der Aufheizphase zwar deutlich lauter als die Truma-Kombi, die wir zuvor hatten, aber auf «Betriebstemperatur» ist dann auch sie angenehm leise. In unserem Winterpaket ist das Modell mit 5,5 KW verbaut – ohne Winterpaket leistet die Webasto - wie unsere alte Truma – ebenfalls 4 KW. Auch die in diesem Paket verbaute Fussbodenheizung besteht ihre Bewährungsprobe bestens.



Wir nutzen das strahlend schöne Wetter, um mit dem Mountainbike zum Morteratschgletscher zu fahren. Dieser hat sich in den letzten 100 Jahren 2,5 Kilometer zurückgezogen, was alle paar hundert Meter eindrücklich mit Jahrestafeln dokumentiert ist. Auch im Volumen ist er deutlich geschrumpft, was anhand der markanten Seitenmoränen gut zu sehen ist. Den letzten Kilometer müssen wir zu Fuss zurücklegen. Über eine Steilstufe geht es durch felsiges Gelände hoch zur Gletscherzunge. Vor dem grossen Gletschertor strömt uns ein eisiger Wind entgegen. Wir wagen ein paar Schritte auf den Gletscher, merken aber schnell, dass dies ohne Steigeisen keine gute Idee ist.



Am nächsten Tag fahren wir mit dem MUK zur Talstation der Diavolezza-Bahn. Auf dem grossen Parkplatz machen sich zahlreiche Skifahrer und Snowboarder zum Pistenvergnügen bereit – obwohl weit und breit kein Schnee in Sicht ist. Diavolezza ist eines der wenigen Skigebiete, wo meistens schon im Oktober skigefahren werden kann. Die Bergstation liegt auf knapp 3000 Meter und die Pisten sind beschneit. Wir nutzen die schneearmen Bedingungen, um von der Bergstation aus auf den 3206 Meter hohen Munt Pers zu wandern. Vom Gipfel aus eröffnet sich uns ein atemberaubendes Panorama auf die Berg- und Gletscherwelt, inklusive Piz Bernina, den einzigen Viertausender der Ostalpen. Nach einer kleinen Stärkung im Bergrestaurant fahren wir zurück zum MUK und schon bald über den Flüelapass zurück auf die Alpennordseite. Wir merken, dass der Ford mit seinen 170 PS auf solchen Bergstrecken deutlich sportlicher Unterwegs ist als zuvor der Fiat Ducato mit 130 PS. Macht Spass - obwohl uns auch die 130 PS ausgereicht haben. Man ist ja im Urlaub und nicht auf der Flucht.

Die letzte Nacht verbringen auf einem Freistehplatz oberhalb des Rheintals. Auch hier funktioniert alles tip top. Allerdings stellen wir fest, dass unsere Lithium-Batterie die Kälte nicht mag und nicht lädt, wenn es zu kühl ist. Falls es im Winter mal in den Norden geht, müssen wir eine Heizung nachrüsten oder eine beheizte Lithium-Batterie besorgen. Beim Vorgänger ist uns das nie aufgefallen – dort befand sich die Lithium direkt neben der Heizung und jetzt beim MUK unter dem Beifahrersitz im kühlen Fahrerhaus. Auch das Grauwasser können wir bei Minustemperaturen dank des im Winterpaket beheizten Tanks problemlos ablassen. Kurz: Unser Arctic-Paket hat uns überzeugt. Jetzt muss uns nur noch die Dichtigkeit bzw. Reparatur der undichten Stelle überzeugen während der Überwinterung im Süden …

155 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page