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# 27 Der Kreis schliesst sich

  • Autorenbild: CamperFan
    CamperFan
  • 14. Mai
  • 10 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 16. Mai

Wieder an der Mittelmeerküste angekommen
Wieder an der Mittelmeerküste angekommen

Weltgrösster Kork-Produzent

Der viele Regen hat Portugal in eine saftig grüne Wiesen- und Blumenlandschaft verwandelt. Sanfte Hügellandschaften erinnern uns teilweise an Irland. Unsere erste Nacht im Landesinneren verbringen wir auf einer Bodega mit kleinem See.

Übernachtung auf dem Weingut - Froschkonzert inklusive
Übernachtung auf dem Weingut - Froschkonzert inklusive

Zur Abwechslung bellen in der Nacht keine Hunde oder krähen Hähne, sondern quaken die Frösche. Mal was Anderes. Am Morgen decken wir uns mit einigen Flaschen Wein ein und fahren dann weiter ostwärts. Immer mehr Korkeichen-Plantagen oder Wälder zeugen davon, dass es sich bei Portugal um den weltweit grössten Korkproduzenten handelt. Am meisten verbreitet ist die mediterrane Korkeiche «Quercus Suber» an der Algarve oder im südlichen Alentejo. Hier werden auf einer Fläche von 736 000 Hektaren jedes Jahr rund 190 000 Tonnen Kork gewonnen, was etwa der Hälfte der Weltproduktion entspricht. Die Bäume müssen ein gewisses Alter haben, bevor der Stamm im Schnitt alle neun Jahre geschält werden darf. Die Ernte erfolgt im Juli und August während er aktivsten Wachstumsphase. Kurz vor der Grenze zu Spanien übernachten wir nochmals auf einem «Halbschweizer» Weingut. Marc aus Bern hat sich hier im Vale de Vargo zusammen mit seiner portugiesischen Frau Annaluisa einen Lebenstraum verwirklicht, lebt vom Weinbau, Olivenanbau und Agrotourismus. 


Ab in die Wüste

Die Regenwolken scheinen von der Grenze zu Spanien nichts zu wissen. Bis zur Sonnenstube Sevilla regnet es wie aus Eimern. Alles beim Alten. Noch. Weiter im Osten klart der Himmel auf. Die dicken Wolken werden von den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada zurückgestaut.

Über die Ausläufer der Sierra Nevada gehts zurück an die Mittelmeerküste
Über die Ausläufer der Sierra Nevada gehts zurück an die Mittelmeerküste

Unser Ziel in der Sierra Alhamilla bei Almeria präsentiert sich warm und wolkenlos. So haben wir uns das eigentlich vorgestellt. Man muss dazu sagen, dass sowohl die Portugiesen wie auch die Spanier froh um den vielen Regen sind – auch wenn die Regenmenge an gewissen Orten etwas besser verteilt hätte sein können. Nach mehreren Jahren akuter Trockenheit konnten die Wasserspeicher und Stauseen endlich wieder aufgefüllt werden. Die Sierra Alhamilla diente, wie die benachbarte Wüste Tabernas, schon für verschiedene Kinofilme als Kulisse. Im Zeitalter Künstlicher Intelligenz KI dürften solche Filmdörfer wohl schon bald der Vergangenheit angehören.

Übernachten inmitten von Filmkulissen
Übernachten inmitten von Filmkulissen

Drei Tage geniessen wir die malerische Gegend, die mit ihren schroffen Felsen, trockenem Wüstensand und vielen Dattelpalmen irgendwie an Marokko erinnert, um auszuruhen und zu Biken. Danach heisst es auf dem Camping Cabo de Gata Ver- und Entsorgen – und unsere Freunde besuchen, welche im Winter mittlerweile hier zu den Stammgästen gehören. Auf dem Markt decken wir uns mit frischem Gemüse und mit Früchten ein und im «Chinesen Shop» (gibt es in Spanien an jeder Ecke) besorgen wir einmal mehr «Panzerband» und Sicherungen für unsere Elektroinstallation.

Mit dem Kajak zur Schlangenbucht
Mit dem Kajak zur Schlangenbucht

Spuren der Unwetter

Den Naturpark Cabo de Gata kennen wir bereits von unseren früheren Touren. Und so fahren wir diesmal direkt weiter nach Aguilas, wo die Wohnmobile vor einigen Wochen bis zu zwei Meter unter Wasser standen. Auch auf unserer nächsten Station in Puntas de Calnegre sind die Spuren der Unwetter vom Februar noch gut zu sehen und die Aufräumarbeiten noch nicht abgeschlossen. Im Hochwasser der Rambla war hier tragischerweise ein Schäfer ums Leben gekommen. Dass es in den letzten Wochen aussergewöhnlich stark geregnet hat, stellen wir auch während unserer Bike- und Wandertouren fest: die Wege sind stark ausgewaschen oder durch kleinere Rutsche teilweise nur schwer passierbar. Aber wie gesagt: Trotz aller Schattenseiten sind die Spanier froh, dass es endlich wieder einmal ausgiebig geregnet hat.

Die üppig blühende Schlangenbucht
Die üppig blühende Schlangenbucht

In Calnegre nutzen wir die Gelegenheit, mit dem Kajak zur benachbarten Playa Percheles zu paddeln. Mittlerweile haben wir die «Schlangenbucht», wie die illustre Playa mit den vielen Palmen auch genannt wird, schon zu Fuss, mit dem Bike, mit dem Camper und nun auch noch vom Meer aus mit dem Kajak erkundet. Traumhaft schön hier!


Eindrückliche Festung

Nach ein paar Tagen verlassen wir Puntas de Calnegre und fahren via Mazarron weiter nach Isla Plana und La Azoiha. Hier finden wir einen schönen Parkplatz direkt am Meer, wo man mit dem Segen der Gemeinde offiziell Freistehen darf.

Abendstimmung auf Isla Plana
Abendstimmung auf Isla Plana

Auf der zerklüfteten und felsigen Landzunge befindet sich die Militärfestung «Bateria de Castillitos». Diese umfassende Festungsanlage wurde zwischen 1933 und 1936 gebaut und diente der strategischen Sicherung der Bucht von Cartagena.

Militärfestung Bateria de Castillitos
Militärfestung Bateria de Castillitos

Mit riesigen britischen «Vickers-Armstrong-Kanonen» konnten Geschosse von fast einer Tonne bis zu 35 Kilometer ins Meer hinausgeschossen werden. Heute ist die Anlage frei und kostenfrei zugänglich und eröffnet einen spannenden Blick in die Vergangenheit. Wir nutzen den Besuch in Kombination mit einer schönen Biketour entlang der schottrigen Militärwege auf der Nordseite der Halbinsel. Diese weisen, wie beispielsweise auch die Militärwege am Gardasee, die typisch geringe Steigung auf, weil die schweren Geschütze und Baumaterialien damals von Pferdegespannen von den Häfen zur Festung hochgezogen werden mussten. 

Biken auf alten Militärwegen
Biken auf alten Militärwegen

Eine Million Muscheln

Unsere Reise geht der Küste entlang nordwärts in die Region Elche. Auf dem Weg dorthin fahren wir an den bekannten Salzlagunen von Torrevieja vorbei, deren rosafarbenes Wasser sich den gleichfarbenen Flamingos anzupassen scheint – oder umgekehrt. Wenige Kilometer weiter nördlich liegt Rojales. Dort besuchen wir das Muschelhaus von Don Manuel Felleda Alcaraz. Ganze zwölf Jahre hat er gebraucht, um sein Anwesen mit einer Million Muscheln zu verkleiden. Der Erbauer ist mittlerweile verstorben, aber seine Frau (92) lebt mit ihren Enkeln immer noch dort. Gegen eine Eintrittsgebühr von fünf Euro können Teile des Hauses frei besichtig und bestaunt werden.

Ein Haus aus 1 Million Muscheln
Ein Haus aus 1 Million Muscheln

In wenigen Minuten Gehdistanz zum Muschelhaus befinden sich auf einem Hügel zahlreiche Felswohnungen, welche heute mehrheitlich als Kunstateliers oder für Workshops genutzt werden. Eine Parkmöglichkeit für Camper befindet sich am nordwestlichen Ortsrand. In der Region Elche gibt – oder gäbe – es noch viel mehr zu besichtigen. Wir entscheiden uns für das Santuario de Santa Maria Magdalena, welches bei Novelda oben auf einem Hügel thront. Die Kirche wurde von einem Schüler Gaudis gebaut und erinnert irgendwie an eine Mini-Ausgabe der Sagrada Familia in Barcelona. Auf dem gleichen Hügel befindet sich auch ein grosser Parkplatz (man darf dort übernachten), ein Restaurant sowie eine maurische Burganlage, welche frei besichtig werden kann. Vom Turm aus eröffnet sich ein herrlicher Blick auf das Santuario und das hüglige Hinterland von Alicante.

Fast wie ein Gletscher - Salzberg von Manresa
Fast wie ein Gletscher - Salzberg von Manresa

«Gletscher» mitten in Spanien

Rund 400 Kilometer weiter nördlich erreichen wir Cambrils bei Tarragona. Hier stehen wir auf einem Campingplatz am Meer und geniessen zwischen der Arbeit einige Tage das schöne Wetter und den langen Standstrand. Danach verlassen wir die Küste und fahren durch ausgedehnte Olivenplantagen nordwestwärts in Richtung Vic. Kurz nach Manresa taucht plötzlich ein kurioser weisser Berg vor uns auf, der aus der Ferne wie die vergletscherte Gipfelkuppe des Piz Palü ausschaut. Die Neugier veranlasst uns, die einprogrammierte Reiseroute zu verlassen und auf diese «Fata Morgana» zu zusteuern. Irgendwann enden die asphaltierten Strassen und wir landen einmal mehr auf einer Schotterpiste. Ein altes Männchen fragt uns freundlich, wohin wir wollen. «Muntanya Blanco», antworten wir mit Händen und Füssen. Er wiederum erklärt uns in breitem Catelan, wie wir dorthin gelangen. Aber viel mehr als links und rechts oder cerrado verstehen wir trotz gestikulierender Unterstützung leider nicht. Und so fahren wir noch einige Kilometer durch einen lichten Föhrenwald, bis unsere Erkundungstour schliesslich vor einem zugesperrten Eisentor am Fusse des weissen Riesen endet. Aus der Nähe ähnelt der Berg sogar noch mehr an einen Gletscher in den Schweizer Alpen. Wir können uns fast nicht vorstellen, dass dies alles Salz sein soll. Und so googeln wir uns zur Lösung: Bis in die Achtzigerjahre wurde hier tatsächlich Salzbergbau betrieben. Heute lagern dort noch fast 40 Millionen Tonnen Natriumchlorid, welches nicht nur den Naturschutzverbänden, sondern auch den Behörden auf dem Magen liegt. Bislang wurden über 200 Millionen Euro in Sanierungsmassnahmen gesteckt, um die Trinkwasserqualität für den Grossraum Barcelona zu sichern, welches dieses aus dem Einzugsgebiet des Salzberges bezieht.

Wohnen am Abgrund - Castellfollit de la Roca
Wohnen am Abgrund - Castellfollit de la Roca

Salut la France

Die Fahrt geht weiter über Vic ins Bergdorf Castellfollit de la Roca. Eigentlich liegt es unten in einer Schlucht, aber eben oben auf einer Felsnase. Und so wird es landläufig trotzdem als «Bergdorf» bezeichnet. Hier lohnt sich ein Spaziergang zum Fluss runter, wo die exponierte Lage sehr gut zur Geltung kommt. Ansonsten wirkt das Dorf – zumindest um diese Jahreszeit im März – ausgestorben und verschlafen. Das schöne Wetter zieht uns zurück an die Küste.

Empuria Brava
Empuria Brava

In der langgezogenen Bucht von Roses stehen wir auf einem grossen Hafengelände, welches nie in Betrieb genommen wurde beziehungsweise werden durfte. Ähnlich wie im nördlich gelegenen Empuria Brava hätte hier ein Retorten-Feriendomizil entstehen sollen, welches von den Naturschutzverbänden aber ausgebremst worden sein soll. So dient das weitläufige Gelände heute unter anderem als Wohnmobilstellplatz. Auch nicht schlecht. Wir nutzen die Gelegenheit, vor der Grenzüberquerung nach Frankreich ein letztes Mal für einen Strandspaziergang und um ins Meer zu hüpfen.


Nach einer ruhigen Nacht und kurzer Fahrt über die AP 7 finden wir uns am nächsten Tag schon bald in Frankreich wieder. Nach der grösstenteils kostenlosen Fahrt in Spanien muss man hier auf Autobahnen wieder tief in die Tasche greifen. Oder eben nicht mehr: Zum Glück haben wir neuerdings das Bip & Go-Gerät installiert, so dass sich die Schranke bei jeder Mautstation auf scheinbar wundersame Weise von selber öffnet und uns die (saftige) Rechnung erst später in der App auf den Magen schlägt. Nichtsdestotrotz hat das umständliche Gefummel mit Bargeld oder Kreditkarte endlich ein Ende. Nach rund 200 Kilometer A9 lechzt unser Magen nach Kaffee. Und so entscheiden wir uns – trotz einschlägiger Erfahrungen vieler anderer Camper – eine südfranzösische Raststätte anzufahren. Karin besorgt Kaffee und ich schiebe Fahrzeugwache. Es dauert tatsächlich nicht lange, bis ich im Augenwinkel ein mit Trainingsanzug und Kapuzenpullover eingekleideter Mann erkenne, der langsam auf unseren Muk zusteuert. «Excuse-moi», spricht er mich an, als ich hinter dem Camper hervortrete. «Va-t'en», blogge ich ihn mit zugegebenermassen nicht gerade freundlicher Floskel ab. Etwas perplex verschwindet er bald wieder hinter den vielen Autos. Auf etwelche Diskussionen oder gar Ablenkungsmanöver hatte ich schlichtweg keine Lust. Wir füllen unsere Coffein-Speicher und fahren weiter nordwärts nach Orange.

Camping-Car Park in der Nähe von Orange
Camping-Car Park in der Nähe von Orange

Hier nächtigen wir auf einem Stellplatz von Camping-Car Park. Diese Stellplätze verfügen über ein zeitgemässes App-System, wo man beispielsweise schon vor der Anreise sieht, wie viele Plätze noch frei sind und natürlich auch was diese kosten und welche Infrastruktur sie bieten. Bezahlen kann man bequem mit einer mit Geld aufladbaren Karte.

Lac du Bourget
Lac du Bourget

Ein «Sechser» im Lotto

Nach diesem Zwischenstopp geht es durch das Rohnetal weiter nordwärts bis an den Lac du Bourget, dem grössten natürlichen See Frankreichs, der vollständig im Land liegt. Einer der zahlreichen Stellplätze befindet sich am südlichen Seeufer. Die Gegend in Savoyen bietet zahlreiche Möglichkeiten für Wassersport, Wanderungen, Biketouren oder kulturelle Besichtigungen. Sogar einen Klettersteig gib es hier. Diesen wollen wir am nächsten Tag in Angriff nehmen. Den Ausgangspunkt hoch oben über dem See erreichen wir nach rund sieben Kilometern bequem mit unseren E-Bikes. Am Ziel angekommen stellen wir fest, dass wir nicht nur weniger «Saft» im Akku, sondern auch einen «Sechser im Lotto» haben: Der Klettersteig ist nämlich ausgerechnet heute wegen Unterhaltsarbeiten und Steinschlag geschlossen – wir haben die Chance von 1:365 also prompt genutzt. Den sonnigen Tag lassen wir uns deswegen aber nicht verderben.

Biketour mit Wanderschuhe und Kletterhelm durch das Hinterland von Savoyen
Biketour mit Wanderschuhe und Kletterhelm durch das Hinterland von Savoyen

Wir entscheiden uns – trotz Wanderschuhen, Kletterhelm auf dem Kopf und Kletterequipment im Rucksack – für eine Biketour durch das Hinterland und die vielen Rebberge von Savoyen.  Herrlich um diese Jahreszeit! Eine weitere Chance für den Klettersteig haben wir nicht: Erstens ist das Wetter am Folgetag unsicher und zweitens haben wir im Jura einen Stellplatz auf einem Bauernhof reserviert. Es geht also weiter, und schon bald überqueren wir bei Genf die Schweizergrenze.

Typische Jurahäuser mit ihren ausladenden Dächern
Typische Jurahäuser mit ihren ausladenden Dächern

Wunderbarer Jura

«Bienvenue en suisse, Willkommen in der Schweiz», steht auf einem Schild nach dem Zollübergang. Und dann fühlen wir uns gleich so richtig zuhause: Auf der Autobahn folgen Baustellen auf Baustellen und Radarkästen an Radarkästen. Der Blick entlang der Lavaux auf die leuchtend gelben Rapsfelder, auf die vielen Rebberge, den Genfersee und den weiss schimmernden Mont Blanc im Hintergrund ist phantastisch. Nach rund zweieinhalb Stunden Fahrzeit erreichen wir den Bauernhofstellplatz von Landcamp.ch in in der Nähe von Tramelan auf rund 1000 Meter. Die Gegend hier ist im Gegensatz zur übrigen Schweiz gefühlsmässig dünner besiedelt. Wir mögen diese hüglige und weite Landschaft mit ihren Allmenden und lichten Tannenwäldern. Nach einer ruhigen Nacht fahren wir am nächsten Tag mit dem Mountainbike über wunderbare Wege und Trails zum Etang de la Gruère. Die wenigen Ställe und Scheunen entlang unserer Route haben auffällig grosse und relativ flache Dächer. Unser Gastgeber erklärt, dabei handle es sich um die typische Dachform im Jura. Die Böden bestünden grösstenteils aus karstigem Untergrund mit sehr wenigen Wasserspeichern und kaum Grundwasser. Mittels der grossen Dachflächen sammle man deshalb das Regenwasser oder im Winter geschmolzenen Schnee, um Zisternen zu füllen.

Bauernhofstellplatz von Landcamp.ch
Bauernhofstellplatz von Landcamp.ch

Der Kreis schliesst sich

Für uns geht es weiter in die Zentralschweiz auf den nächsten Bauernhof. Wir mögen solche Stellplätze. Sie liegen oft an Orten, wo wir sonst vielleicht nicht hinfahren würden und bieten sozusagen legales «Freistehen» inmitten traumhafter Natur. Dies bestätigt sich einmal mehr auf dem Hof der Familie Aeschlimann. Zwischen dem Entlebuch und dem Emmental, hoch oben auf einem markanten Egg, befindet sich der nächste Landcamp-Stellplatz. Die Zufahrt über die schmale, asphaltierte Strasse ist problemlos, aber für längere Wohnmobile ab 7 Meter vielleicht etwas «sportlich». Unser Blick schweift während des Abendessens auf die schneebedeckte Schrattenfluh, das Marbach-Egg und die hügelige Landschaft mit ihren vereinzelten Höfen – fast schon bilderbuchmässig. Der Sternenhimmel ist phantastisch und die Nach ruhig. Umso mehr staunen wir, dass gegen Morgen Regen einsetzt. Zuhause warten diverse Termine auf uns, weshalb es weiter zum letzten «Spot» unserer Reise geht – ins Muotathal. Dort, wo die bekannten Wetterschmöcker mit Mäusen, Moos und Ameisen die Prognosen für den bevorstehenden Sommer oder Winter erstellen und damit eine Trefferquote von immerhin 50 Prozent erreichen, möchten wir zum Abschluss nochmals auf einen Klettersteig. Viel Auswahl gibt es im April in der Schweiz diesbezüglich nämlich nicht.

Klettersteig Husky-Lodge, Muotathal
Klettersteig Husky-Lodge, Muotathal

Sihlsee nach trockenem Frühling
Sihlsee nach trockenem Frühling

Die meisten Steige befinden sich in höheren Lagen und öffnen erst um Pfingsten herum. Bei der Husky-Lodge gibt es einen Parkplatz, von dem man den Klettersteig in wenigen Schritten zu Fuss erreichen kann. Wir geniessen die vertikale Aussicht auf das Muotathal und erreichen nach rund zwei Stunden einen schönen Aussichtpunkt. Von dort geht es über einen Wanderweg zurück an den Ausgangspunk. Leider ist der Pragelpass ins Glarnerland noch geschlossen, und so erfolgt unser Endspurt ins Bündnerland auf dem Umweg via Silhsee – Zürichsee – Walensee. Im Gegensatz zur Iberischen Halbinsel war der Winter und Frühling in der Schweiz viel zu trocken. Das widerspiegelt sich eindrücklich beim Sihlsee, der grossflächig ausgetrocknet ist. Dieses Bild erinnert uns an die Stauseen in Spanien, welche die letzten Jahre aufgrund akuter Trockenheit sogar noch trostloser ausgesehen haben. Damit schliesst sich der Kreis unserer Überwinterung sozusagen vor der Haustüre mit altbekannten Bildern aus weiter Ferne. 

Dankbar für die wunderschöne Reise
Dankbar für die wunderschöne Reise

 
 
 

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